Ronjas Berufswünsche

Ich habe nun schon länger nichts von mir hören lassen, da ich sehr beschäftigt war, du weißt schon, mit Hundesachen (schnuppern, Katzen jagen, …). Mittlerweile bin ich ja vollmonatig oder wie das heißt - eben einfach 19 Monate alt. Papa sagt immer, dass ich genau richtig bin, ich habe knapp 4 kg, bin kerngesund und Papa und Mama haben viel Freude mit mir.

Liebe Züchtermama!

Ich habe nun schon länger nichts von mir hören lassen, da ich sehr beschäftigt war, du weißt schon, mit Hundesachen (schnuppern, Katzen jagen, …). Mittlerweile bin ich ja vollmonatig oder wie das heißt - eben einfach 19 Monate alt. Papa sagt immer, dass ich genau richtig bin, ich habe knapp 4 kg, bin kerngesund und Papa und Mama haben viel Freude mit mir.

Irgendwie scheine ich aber Gleichgewichtsstörungen zu haben: Wenn sie am Abend an mir vorbeigehen, falle ich auf dem Teppich manchmal einfach um und lande auf dem Rücken, dann leisten sie mir zum Glück gleich Erste-Hilfe und streicheln mein Bäuchlein – hihi. Wenn ich ehrlich bin, mag ich das und es freut mich sehr, dass das so gut wie immer klappt.

Nun zurück zu meinem Alter – ich habe mir gedacht, dass es langsam an der Zeit ist, mir einen Beruf zu suchen, nur kann ich mich nicht so recht entscheiden, vielleicht kannst du mir ja helfen.

Ich könnte zum Beispiel Detekin – oder war das Tektivi – ah Detektivin werden. Ich hab doch so eine gute Nase und verfolge beim Spazierengehen immer alle Spuren. Ich rieche sogar den Nachbarskater, wenn es regnet und er 5 Minuten vorher über die Wiese gegangen ist. Na gut, ich mag ihn nicht, weil er immer unsere Katze jagt, du weißt schon, Cindy, meine große Katzenschwester. Aber jedenfalls finde ich immer alles und jeden, sogar die Wildschweine in unserer Gegend. Die sind übrigens ganz schnell. Sie sind kleiner als ich, haben einen langen buschigen Schweif und huschen flink über den Boden und klettern den Baum rauf.

Ich könnte aber auch Personenschützerin werden. Ich lege mich mit jeder Katze an, egal wie groß sie ist. Wenn ich dann bis auf einen Meter auf sie zu renne und belle, laufen sie immer weg – oder meistens – naja so halb halb – aber wenn sie es nicht tun, dann gebe ich es ihnen so richtig – ich belle sie mindestens 1 Minute an, bis sie sich brav hinsetzen oder auf den Boden legen, dann hat Papa Mitleid mit ihnen und wir gehen weiter, damit sie nicht einen Schock fürs Leben bekommen.

Natürlich könnte ich auch zum Wachdienst gehen – dass ich es melde, wenn jemand an der Haustür ist, versteht sich von selbst, aber meine wahre Stärke liegt doch im vollständigen Objektschmutz – äh Schutz. Wenn wir zwischen 22.00 und 23.00 nochmals rausgehen, suche ich die ganze Straße an unserem Grundstück nach möglichen Gefahren ab. Meter für Meter. Ich nehme das ganz genau, egal wie kalt es ist, sogar wenn es in Strömen regnet – gut, die Untersuchung geht dann etwas schneller, aber es gibt dann ja auch weniger Gefahren. Ich hab übrigens dabei schon 2x einen Mörder verjagt, oder war es ein Marder? – Ich kenn den Unterschied nicht so genau.

Ich hab mir aber auch schon überlegt, ob ich vielleicht Fußpflegerin werden soll – ich behandle immer Mamas Füße – sie cremt sie selbst ein und ich mach dann weiter. Die Creme schmeckt einfach zu gut.

Überhaupt liegt mir der Gesundheitssektor besonders. Ich könnte z.B. HNO-Ärztin werden, da ich jetzt schon regelmäßig Cindys Ohr untersuche. Sie hält es mir immer hin, damit ich es mit meiner Zunge untersuche. Mit Papas Ohrläppchen mache ich das übrigens auch, also du siehst, ich habe schon sehr viel Erfahrung mit Ohren. Ob beim Hals alles in Ordnung ist, untersuche ich immer durch Anhauchtest – habe ich selbst entwickelt. Wenn Papa oder Mama etwas essen, bin ich neugierig, ob alles passt und sie hauchen mich dann an. So kriege ich mit, ob sie sich gesund ernähren. Also, dann könnte ich wohl auch Ernährungsberaterin werden – das wäre noch besser, ich würde dann einfach die Salami essen, damit Papa sie nicht isst und nicht zu viel Fett zu sich nimmt – hehe. Das wäre dann ja doppelt gut, dann könnte ich endlich auch mal Menschenessen kosten – das kriege ich nämlich nie.

Oder vielleicht sollte ich ja Futtertesterin werden – spezialisiert auf Kauartikel – lecker.

Du siehst, ich habe so viele Möglichkeiten und irgendwie kann ich mich nicht entscheiden. Aber vielleicht muss ich mich nicht entscheiden und ich bleibe einfach was ich bin – Mamas und Papas kleiner Liebling.

Viele liebe Grüße
Deine Ronja

 

Liebe Züchtermama!

Ich werde nun gleich 3 Jahre alt und möchte dir drum unbedingt erzählen, wie es mir geht. Ich weiß, ich habe jetzt schon länger nichts von mir hören lassen, aber es war so viel los – tut mir leid. Aber nun hole ich das nach:

Meine Menschenschwester hat einen Menschenwelpen bekommen! Ich bin nun somit Tante, kannst du dir das vorstellen! Mein Neffe ist im vergangenen Jahr im Juni auf die Welt gekommen. Weil ich meine Schwester so mag, war ich zur gleichen Zeit das scheindingsbums – oder wie heißt das? – ah ja scheinträchtig. Ich habe aber leider keine Welpen bekommen, deshalb habe ich dann ein paarmal eines meiner Stofftiere rumgetragen, als der errechnete Geburtstermin war. Ist natürlich nicht das Gleiche, aber es hat mich ein wenig getröstet.

Als mein Neffe Yoshi das erste Mal zu Besuch war, ist das für mich ganz aufregend gewesen. Er riecht so wie meine Schwester aber eben doch nicht genauso. Interessant! Nur - ich durfte ihn nicht ablecken. Ich wäre doch so vorsichtig mit ihm gewesen, aber meine Schwester hat gesagt, dass sie das am Anfang nicht will, erst wenn er am Boden sitzt oder krabbelt. Das habe ich sehr schade gefunden.

Drum habe ich halt sonst meine neue Aufgabe als Tante erfüllt und bin neben sein Bettchen gelegen, um auf ihn aufzupassen.

Aber irgendwie hat sich durch meinen Neffen auch sonst noch einiges geändert, die Menschen kümmern sich so viel um ihn und lachen ihn ständig an. Wenn ich ehrlich bin, denke ich manchmal „he - Ich bin auch noch da“. Dann nehmen mich Mama und Papa gleich in den Arm - auch meine Schwester macht das – und wenn dann Papa auch noch sagt „du bist Papas Schatzilein“, dann ist die Welt wieder in Ordnung.

Wir gehen auch öfters mit ihm spazieren, dann habe ich besonders viel zu tun, ich muss zuerst allen sagen, dass wir jetzt losgehen und ich auf alle aufpasse. Zudem muss ich immer dem Kinderwagen ausweichen, dann sind da noch die Autos und und und…. Doch ich habe immer sehr viel Spaß dabei.

Meine Schwester und ihr Mann – den mag ich übrigens auch sehr gern, seine Füße riechen interessant – haben begonnen, neben uns ein Haus zu bauen. Das heißt, begonnen hat der Bau der Menschenhütte erst vor zwei Wochen, aber sie mussten oft mit anderen Menschen Dinge besprechen usw., dann kommt Yoshi immer zu uns und meine Eltern passen dann auf ihn auf, natürlich mit meiner Hilfe. Wenn ich es recht überlege, dann haben wir drei schon vor dem Bau immer zweimal die Woche auf ihn aufgepasst, aber das war irgendwie immer zur gleichen Zeit, jetzt ist das immer unterschiedlich. Da komme ich dann fast nicht mehr zum Schlafen. Ich muss ja schauen, ob alles passt.

Überhaupt, das wird immer anstrengender. Jetzt krabbelt der kleine Menschenwelpe schon überall am Boden rum – ja ich dürfte ihn jetzt ablecken – aber das ist mir ein wenig zu riskant. Der will mich auch mit seiner Hand angreifen und du weißt ja, bei Kindern bin ich immer vorsichtig. Drum laufe ich ihm oft hinterher und schnuppere dann an seiner Fußsohle, oder ich verstecke mich hinter meinem Papa, wenn er mit ihm am Boden spielt. Natürlich lecke ich dann Papas Hand, damit er nicht vergisst, dass ich auch noch da bin, dann spielt er mit mir und Yoshi lacht.

Mein Essen und mein Wassernapf sind auch nicht sicher, wenn er da ist, das kommt dann in eine große Kiste, wo nur ich rein kann. Sonst würde Yoshi damit rumplanschen. Manchmal fordere ich Yoshi sogar zum Spielen auf, aber wenn er dann zu mir krabbelt, überlege ich es mir doch wieder anders, du weißt ja, ich glaube, dass er noch nicht so sanft ist, wie ich es gerne hätte. Er hat zu Hause zwei Katzen und ich habe mitgehört, dass er die schon mal am Schwanz gezogen hat, als sie weglaufen wollten. Drum bin ich lieber vorsichtig.

Also, du merkst schon, es dreht sich viel um Nachwuchs, Bauen und dann kommt noch das ganze Theater mit dem Corona-Dingsbums. Wobei ich dadurch schon viele Vorteile hatte. Papa konnte im Winter wieder einige Wochen zu Hause arbeiten, Haus-Office oder wie das heißt. Jedenfalls ist er viel am Computer gesessen und ich konnte immer neben ihm liegen. Mama war natürlich auch da und wenn sie mal einkaufen musste, war immer jemand bei mir – herrlich. Ich bin dann ab und zu umgefallen und wurde dann oft von einem der beiden beim Bäuchlein gestreichelt. Das klappt auch jetzt noch. Meine Katzenschwester hat sich das dann von mir abgeschaut. Nur die schnurrt auch noch dabei, das ist doch unfair, ich kann nicht schnurren!

Ich schlafe immer noch ganz brav in meinem Bettchen neben Mamas und Papas Bett.  Am Morgen lasse ich sie immer schlafen, bis sie aufstehen müssen. Manchmal habe ich besonders großes Glück - wenn sie lange liegen bleiben können, holt mich Papa noch kurz ins Bett und ich kann mit beiden kuscheln. Mama lacht immer so, wenn ich ihr übers Gesicht schlecke. Das finden Papa und ich besonders lustig. Wenn ich mal nicht dran denke, sagt Papa: „Gibst du der Mama noch einen Schleck?“, was ich natürlich gleich mache. Und wenn sie dann lacht, kann ich fast nicht aufhören.

Also, du merkst schon, es geht mir gut. Ich hoffe, dass bei dir zu Hause auch alle gesund sind und dass ihr es zusammen schön und lustig habt.

Viele liebe Grüße,

deine Ronja