Gedanken

Der einzige Freund, den sich der Mensch kaufen kann, ist der Hund.

Voller Vertrauen  habe ich Ihnen  Ihren Welpen übergeben, gerne würde ich Sie in den ersten Tagen begleiten.  Da dies nicht möglich ist, erlauben Sie mir einige  persönliche Worte auf den Weg.
Der Hund/ der Welpe  ist ein hoch sozialisiertes Tier. Ursprünglich wurden die Bolonkas, die zur Gruppe der Bichons gehören, gezüchtet, um den Menschen Freude zu bereiten. Es liegt also in seiner Natur, dass er den Kontakt zum Menschen sucht.
Er kommt zu Ihnen aus einem Rudel von Hunden und Menschen. Bis zur Übergabe an Sie war er keine Sekunde alleine .Er wird natürlich seine bisher gewohnte Umgebung und sein Rudel vermissen. Es ist nun Ihre Aufgabe,  den Welpen willkommen zu heißen und ihm zu vermitteln ich / wir sind dein neues Rudel und du bist bei uns  in Sicherheit. Für Sie beginnt nun mit Ihrem Welpen eine aufregende und arbeitsreiche Zeit. Es liegt an Ihnen welchen Weg sie gemeinsam gehen werden, entspannt mit einem gut sozialisierten Hund oder einfach ständig aufregend, weil Sie ein ängstliches Hündchen haben.

Die wichtigste Sozialisations Phase des Hundes, die schon begonnen hat, erstreckt sich in etwa von der zweiten bis zur 15. Lebenswoche. In kurze Worte gefasst , alles was der Welpe in dieser Zeit erlebt bzw. bekannt gemacht wird, Positives wie Negatives , es wird sich in sein Gehirn einbrennen . Diese ersten Wochen sind wirklich die wichtigsten im Leben Ihres Hundes.

Wenn Sie zu Hause angekommen sind , lassen Sie ihm die Gelegenheit alles zu erkunden. Zeigen Sie ihm seinen Schlafplatz und wo sein Futter steht. Es wird nicht lange dauern und er kennt sein neues zu Hause.
Achten Sie bitte immer auf Ihre Füße, er wird  fast immer Ihre Nähe suchen,  man übersieht es schnell. Vorsicht an Türen, schnell ist der Welpe eingeklemmt.
Wenn Sie ihn rufen, bitte gehen Sie in die Knie und  bedenken Sie das Größenverhältnis. Wenn er zu Ihnen kommt, immer loben, immer.... auch wenn er zuvor Blödsinn gemacht hat. Er muss es einfach so verknüpfen,“ wenn ich zu Herrchen oder Frauchen komme ist es immer gut.“

Ich habe mich bemüht den Welpen bereits in das Familienleben zu integrieren, er hat dabei mit vielen Alltagsgeräuschen und Dingen des täglichen Lebens Bekanntschaft gemacht.

Wie auch schon sein Name sagt, Begleithund, so soll er Sie  ein Stück des Weges in Ihren Leben begleiten und das heißt, er muss es kennen lernen. .Sie können von dem Hund nicht erwarten, dass er jede neue Situation total gelassen hinnimmt, nein, er wird sicher das eine oder andere Mal unsicher sein, wenn nicht sogar Angst haben.
Deshalb empfehle ich Ihnen, nehmen Sie den Welpen sofort mit, überall wohin nur möglich.
Machen Sie sich einen Plan, was zu Ihrem gewohnten Leben gehört, sei es ein Weinfest, die Musik, viele Menschen, öffentliche Verkehrsmittel, der Stadtlärm .....
Er darf ruhig auf Ihren Arm getragen werden, denn große Spaziergänge sind noch sehr anstrengend. Ein Hund kann seine Leistungsfähigkeit nicht einschätzen, beginnen Sie mit kleinen Spaziergängen so 5 Minuten, gönnen Sie ihm eine Pause, dann darf er wieder laufen.  

Vermeiden Sie alles was dem Welpen Angst machen könnte. Zittern ist nicht immer nur ein Zeichen von Kälte, es kann auch zeigen, der Hund hat Angst. Bitte begehen Sie nicht den Fehler Ihren Hund dann zu  trösten, Sie bestätigen damit seine Angst , Sie sagen ihm damit „ richtig du musst Angst haben „ Wir wollen aber ein entspanntes Leben mit unserem Hund führen, locken Sie ihn aus dieser Situation, wenn möglich, alles ignorieren.
Wenn unsere Bolonkas eine Situation nicht so richtig einstufen können, kann man es oft an der Haltung des Schwanzes erkennen. Wenn alles in Ordnung ist, wird der Schwanz schön über dem Rücken getragen, wenn nicht, ist etwas was neu oder ungewohnt, hier ist auch das Wort,  Ignorieren, die Situation analysieren und evt . abändern.

Solche veralteten Erziehungsmethoden wie im Nacken packen und schütteln , lassen Sie weg , das ist Unfug , Beutetiere werden im Nacken gepackt, tot geschüttelt und das wollen Sie sicher nicht.

Ihr Hund handelt erfolgsorientiert , er lernt also  wenn ich es richtig mache gibt es was , das kann ein Leckerli sein, manche Hunde lieben auch ein bestimmtes Spielzeug , welches dann aber auch nur zur Erfolgsbestätigung eingesetzt werden darf.

Das Leckerli kann Käse, Wurst, Trockenfutter oder ähnliches sein. Es kommt nicht auf die Größe an, der Hund hat das Erfolgserlebnis im Herunterschlucken und er hat auch nicht so viel Zeit zum kauen.

Die ersten Nächte wird er neben Ihrem Bett schlafen in einer Box, mit geschlossener Tür, so haben Sie gleich Gelegenheit, auf sein Winseln zu reagieren, möglich das er hinaus muss um sein Geschäft zu machen. Schuhe und Bademantel liegen bereit,  kurz hinaus  und Pippi gemacht, loben und schnell wieder hinein.  Trösten Sie ihn mit ruhigen Worten zeigen Sie ihm, dass er nicht alleine ist.

Natürlich wird er aber auch testen, ob Sie vielleicht mitten in der Nacht oder früh am Morgen zu einem Spiel mit dem Welpen bereit sind, ein Versuch seinerseits ist es ja wert. Aber Sie werden ihn mit wenigen, ruhigen Worten wieder in seine Box befördern.
Die Welpen passen sich sehr schnell an den Rhythmus seiner neuen Familie an.
Bitte nicht gleich am Anfang alleine in einem Zimmer, er wird große Ängste haben.

Später, wenn er sich bei Ihnen absolut zu Hause fühlt, findet er vielleicht seinen Schlafplatz in einem anderen Zimmer, wenn Sie es wünschen.

Die Box ist zugleich die Höhle für Ihren Hund. Ist der Hund in der Box, ist sie tabu, bitte achten Sie auch darauf, dass die Kinder dem Hund seine Rückzugsmöglichkeit respektieren.
Den Hund niemals zur Bestrafung in die Box sperren, er soll sie lieben als sein unbestrittenes Königreich.

Ihr Welpe ist noch nicht stubenrein.

Seinen Schlafplatz will er sauber halten, er will also unter keinen Umständen in seine Box machen. Sollte das doch einmal geschehen, müssen Sie sich fragen, wieso Sie seine Zeichen nicht gehört haben.
So verhält es sich auch mit dem Malheur  im Haus, ist es geschehen und Sie haben den Welpen dabei nicht unmittelbar erwischt, Pech gehabt, Sie waren nicht aufmerksam genug, putzen Sie es weg. Beobachten Sie ihren Welpen , Sie werden bald erkennen wann er muss , die Welpen laufen im Kreis die Nase am Boden, schnell hinaus  und  sagen Sie etwas zu ihm , immer das gleiche Wort , damit er es auch verbinden kann. Hat er sein Geschäft gemacht, loben, mit süßer Stimme, ich persönlich mache mich da zum Affen, damit der Hund begreift, ich habe es richtig gemacht.
Erwischen Sie ihn, wie er Ihnen in die Wohnung macht, mit tiefer Stimme schimpfen und hinaus mit dem Ferkelchen. Der Welpe wird aber nicht geschlagen oder etwa mit der Nase in das Pippi gestutzt, bedenken  Sie, Sie haben nicht auf ihren Welpen geachtet.
In den letzen Wochen die er hier bei uns verbracht hat, habe ich versucht die Welpen auf Zeitungspapier zu trainieren. Die Zeitung liegt  bei Ihnen in unmittelbarer Nähe der Tür, durch welche Sie zum Lösungsplatz des Hundes gehen.
Bitte verzweifeln Sie nicht, wenn es immer wieder ein Pfützchen oder so im Haus gibt, der Welpe muss auch erst lernen seine Blase zu kontrollieren, es braucht seine Zeit. Je intensiver Sie sich mit dem Thema beschäftigen, um so eher werden sie Erfolg haben. Nach dem Schlafen, nach dem Fressen gehen Sie mit dem Welpen sofort hinaus, in der Regel muss er. Keine großen Spiele beginnen, sein Magen ist voll, er soll bitte nur sein Geschäft machen.

All die lieben Freunde die ihren neuen Zuwachs bewundern möchten, dürfen natürlich gerne kommen, aber bitte erst in den nächsten Tagen. Der Welpe muss nun viele Informationen verarbeiten, bitte achten Sie darauf, dass er noch ein großes Schlafbedürfnis hat.

Leider muss ich immer wieder die Erfahrung machen, dass der Besuch einer  Welpenspielgruppe unterschätzt und auf später verschoben wird, oder gar nicht stattfindet.
In der Regel trifft man in den Welpenspielgruppen auf erfahrene Hundetrainer. Schauen Sie sich die Welpenspielgruppen möglichst ohne Hund an, es sollte ein liebevoller Ton herrschen. Die Welpen sollten möglichst mit ihren Artgenossen in etwa der gleichen Größe zusammen treffen, aber eine gut geführte Welpenspielgruppe  organisiert  auch das Zusammentreffen von größeren Hunden. mit Ihren kleinen Bolonka . Achten Sie selbst darauf, dass ihr Hund Spaß hat und nicht als Mobbingopfer missbraucht wird, er darf nicht das Opfer von Jagdspielen werden. Der Welpe sollte gerne auf den Welpenspielplatz gehen, er wird dort viel lernen im Umgang mit seinen Artgenossen.

Vermeiden Sie in der ersten Zeit das bewusste Treppensteigen hinauf und hinunter. Tragen Sie ihn wenn möglich.
 
Ihr Haus, Ihre Wohnung und evt. Ihr Garten  wird nun der Abenteuerspielplatz für Ihren Welpen sein, beseitigen Sie alles was gefährlich sein könnte, sperren Sie die Treppen ab, Kabel sollten nicht erreichbar sein. Lassen Sie den Welpen nicht unbeaufsichtigt im Garten, wenn dieser nicht Welpen sicher eingezäunt ist, haben Sie giftige Pflanzen im Garten, sollten Sie diese evt. entfernen.

Bis zur Abgabe an seine Familie wird der Welpe mehrfach entwurmt.
In der achten Lebenswoche wird der Welpe geimpft, er bekommt die Grundimmunisierung.
Diese setzt sich zusammen aus

Staupe –
Hepatitis contagiosa canis ( HCC)
Lepthospirose
Parvovirose

Nach 4 Wochen muss diese Impfung wiederholt werden und es kommt die Tollwut Impfung hinzu .Bitte entwurmen sie den Welpen zuvor, Entwurmungsmittel bekommen Sie von ihrem Tierarzt.

Diese Impfungen werden in dem blauen Heimtierpass dokumentiert, er ist den Ländern der EU gültig. Dort wird auch die Chip Nummer eingetragen die ihren Hund kennzeichnet.

Mit dieser Chip Nummer kann man seinen Hund oder Katze bei Tasso, eine zentrale Haustier- Registrierstelle; anmelden. . Solle es doch das Unglück geben, dass er Ihnen verloren geht, könnte er über die Chip Nummer Ihnen sofort zugeordnet werden.

Pflege

Der Bolonka gehört zu den Langhaarrassen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Haarlänge ihm gefällt, ob ganz lang oder etwas gekürzt.

Achten Sie beim Schneiden des Bolonkas aber bitte darauf, dass er seiner Rasse entsprechend geschnitten wird.

Ich persönlich bevorzuge die gekürzte Variante.
Das A und O ist aber das Kämmen. Der Welpe sollte von Anbeginn an täglich kurz durchgebürstet  werden, damit er damit vertraut gemacht wird. Bitte überlassen Sie diese Tätigkeit nicht nur Kindern, diese bürsten nur oberflächlich und im Nu entsteht Filz. Der Hund muss lernen ruhig zu sitzen beim kämmen, es muss für ihn selbstverständlich sein. Wenn er fiept oder so, lassen Sie sich nicht beeindrucken, kämmen Sie weiter.
Die Augenwinkel säubern Sie täglich, dort sammelt sich immer viel Schmutz. In den Ohren wachsen beim Bolonka Haare, diese müssen regelmäßig gezupft werden, damit das Innenohr belüftet werden kann. Der Handel bietet auch Lotionen an die man regelmäßig in das Ohr träufelt, massiert und der Hund schüttelt dann den gelösten Schmutz hinaus.
Ich selbst reinige nur den äußeren Bereich mit einem Microfasertuch , verwenden Sie keine Wattestäbchen. Das Problem Zahnstein können Sie mit regelmäßigem Zähneputzen verringern.
Das Schneiden der Krallen sollte sehr vorsichtig geschehen. Bei Hunden mit hellen Krallen kann man sehr gut erkennen, wie weit das Leben geht , bei Hunden mit dunklen Krallen ist es wesentlich schwieriger, schneiden Sie bitte sehr vorsichtig ab. Schneiden Sie zuviel ab, ist es sehr schmerzhaft und kommt zu Blutungen. Vergessen sie bitte nicht die Wolfskralle an den Vorderfüssen .Ich würde Ihnen empfehlen, dies ihren TA zu überlassen, er ist wesentlich geübter darin.

Hier bei uns wird der Welpe in der Regel nicht gebadet, es sei denn, das Ferkel hat sich total beschmutzt.
Benutzen Sie zum Baden ein gutes Shampoo und einen Conditionierer , sparen Sie hier nicht es ist alles sehr ergiebig und man hat es sehr lange . Ich bevorzuge im Moment die Produkte von Paul Mitchell aus seiner Serie Pet sowie von Les Pooch .

Gewöhnen Sie ihren Hund bald an den Fön. Nach  dem Baden und auch im Winter ist es oft gut den Hund trocken zu fönen.

Achten Sie bitte immer darauf das der Po sauber ist, falls er verklebt ist, ab unter das Wasser und putzen Sie ihn sauber. Oft erkennt man es das Sie dann mit dem Po rutschen ( Schlitten fahren) , was aber auch ein Zeichen dafür sein kann, dass er ein Problem mit der Analdrüse hat , welche Sie vom Tierarzt ausdrücken lassen sollten.
Hat er vom Spaziergang schmutzige Pfoten  und Bauch, stelle ich sie kurz in die Dusche und verpasse ihnen  eine Unterbodenwäsche.  Im Sommer reicht es, mit dem Handtuch trocken zu rubbeln, im Winter bitte fönen.

In den ersten Lebenswochen säugt die Mutterhündin ihre Welpen, später beginne ich zu zufüttern. Zum einen um die Mutterhündin zu entlasten, zum anderen um den Welpen an die verschiedenen Geschmacksrichtungen heranzuführen .
Die Grundnahrung besteht aus Trockenfutter, welches Sie auch von mir mitbekommen. Dazu füttere ich rohes Rinderhackfleisch, absolut mager, gekochtes Hühnchen.
 ohne die fette Haut, mit gekochten oder rohen Möhren, Erbsen, Apfel, Kartoffeln, Nudeln und Reis. Ich persönlich füttere abwechslungsreich. Natürlich spricht nichts dagegen,
 den Hund nur mit Trockenfutter zu füttern.

Sie können das Trockenfutter  über den ganzen Tag stehen lassen , dazu immer  frisches Wasser .

Aber Sie können ihn auch 4 x  am Tag füttern, immer so im Abstand von 3,5 Stunden, entsprechend  ihres Tagesablaufes.
Hier  bei uns stand das Trockenfutter immer zur Verfügung, am Abend gab es eine Mahlzeit wie oben beschrieben.

Das alles sind nur die Gedanken einer Hundemutter, die sich für Ihre Welpen einen glücklichen  Lebensweg mit Ihnen wünscht.

Passen Sie gut auf ihn auf

Rosi Müller