Nachricht von Ronja

Mein Papa hat mir erzählt, dass du dich über meinen 1. Brief so gefreut hast, darum habe ich mir gedacht, dass ich dir heute einfach noch einen schicken will.
Ich bin heute genau 12 Wochen alt und seit 3 Wochen bei meiner neuen Familie.
Mittlerweile schlafen Papa und ich bei Mama im Schlafzimmer, er im Bett, ich natürlich in meiner Box. Mama hat gesagt, dass ich ganz brav bin und sie mich nie hört, wenn ich mal in der Nacht raus muss. Ab und zu schlafe ich durch, manchmal muss ich aber bis zu 3- oder 4-mal ein Würstchen machen gehen. Mein Papa merkt das immer gleich und bringt mich dann auf dem Balkon auf eine Zeitung, da ich die lieber habe als den Rasenteppich, den ich am Anfang für mein Pfützchen genommen habe. Und, unter uns gesagt, ich finde, dass das Würstchen da auch leichter weg geht als aus dem Rasenteppich.

Liebe Züchtermama!

Mein Papa hat mir erzählt, dass du dich über meinen 1. Brief so gefreut hast, darum habe ich mir gedacht, dass ich dir heute einfach noch einen schicken will.
Ich bin heute genau 12 Wochen alt und seit 3 Wochen bei meiner neuen Familie.
Mittlerweile schlafen Papa und ich bei Mama im Schlafzimmer, er im Bett, ich natürlich in meiner Box. Mama hat gesagt, dass ich ganz brav bin und sie mich nie hört, wenn ich mal in der Nacht raus muss. Ab und zu schlafe ich durch, manchmal muss ich aber bis zu 3- oder 4-mal ein Würstchen machen gehen. Mein Papa merkt das immer gleich und bringt mich dann auf dem Balkon auf eine Zeitung, da ich die lieber habe als den Rasenteppich, den ich am Anfang für mein Pfützchen genommen habe. Und, unter uns gesagt, ich finde, dass das Würstchen da auch leichter weg geht als aus dem Rasenteppich.
Mein Herrchen geht immer noch nach dem Aufstehen gleich mit mir hinaus und wir gehen dann spazieren. Danach bekomme ich jetzt meine 35 g Nassfutter, das ich so liebe. Das Trockenfutter gibt es jetzt erst ab elf Uhr. Papa meint, dass es mir mit der Verdauung besser geht, wenn ich ein bisschen Abstand zum Nassfutter habe. Wobei ich immer brav meine Würstchen machen konnte, nur dass sie manchmal sehr weich waren und sehr oft nacheinander gekommen sind. Mir ist das egal, da ich vom Nassfutter eh immer eine Weile satt bin und das Trockenfutter dafür den ganzen Tag stehen bleibt. Ich fresse so ungefähr 50 g davon pro Tag. Zusätzlich gibt es über den Tag verteilt bei verschiedenen Anlässen noch Leckerchen, das sind so getri – äh nein - getrocknete kleine Lammfleischstücken, nur 5 mm groß, die liebe ich!!! Ich sag dir Züchtermama, da würde ich die ganze Dose leermachen, wenn ich sie erwischen würde.
Aber pro Tag kriege ich so etwa 20 Stück, damit ich nicht zu viel davon habe. Das machen wir dann manchmal mit einem Suchspiel – du musst wissen, ich habe ein Bällebad, da habe ich mich anfangs nicht hineingetraut, obwohl nur 7 Bälle drinnen waren – der Papa hat mir dann ein Leckerli reingeworfen und gesagt: „Such!“ Das hat mir so gefallen, dass wir jetzt viele Bälle nehmen, aber mit meiner guten Nase finde ich das Leckerchen immer. Das Spiel gefällt mir so, dass wir das immer 4- oder 5-mal machen.
Beim Autofahren hatte ich anfangs etwas Angst, weil ich dachte, dass man mich wieder von zuhause wegholt, aber auch hier haben mir ein paar Leckerlis geholfen – hoffentlich fahren wir heute wieder Auto – schleck, schleck. Auch fahre ich jetzt mit dem Papa ein wenig schneller mit dem Rad – komisch, ich bekomme ja auch hier ab- und zu mal ein Leckerli, doch wenn ich mir das recht überlege, werden es insgesamt immer weniger, mal schauen, was ich da machen kann.
Manchmal übe ich mit dem Papa auch Kommandos, ich denke mir dann: „Nimm ein Leckerli in die Hand, sag Platz und lass mich unter deinem Knie durchkriechen und gib es mir dann“. Das klappt schon ganz gut. Oder beim Spazierengehen habe ich mir schon gedacht: „Nimm ein Leckerchen, beug dich runter, sag bei Fuß und gib es mir“, haha, Züchtermama, das klappt toll, das kann ich mit Papa sogar machen, wenn viele Leute um mich rum sind. Komisch ist aber, dass er immer beim Gassigehen zu mir sagt, „Fein mach Pfütze!“, wenn ich das eh schon mach. Ich weiß doch, dass ich das tue! Außerdem gibt es dafür kein Leckerli, aber das ist schon o.k., ich muss ja sowieso.
Mittlerweile traue ich mich sogar auf den Balkon, auch die Küche habe ich schon entdeckt und helfe der Mama immer, sie sauber zu machen. Ich kümmere mich ganz genau um den Boden und falls ich mal was finde, ist es weg!
Überhaupt habe ich schon viel kennengelernt: Ich bin mit dem Bus und dem Zug gefahren, habe eine Pfütze von einem Riesenhund besucht – man nennt sie Bodensee oder so, bin dort mit Mama und Papa in einem Elektromotorboot rumgefahren, war schon ein paarmal im Café, bin mit ihnen in einem Fischrestaurant gewesen – dort war übrigens auch ein kleiner See zum rundherumgehen, war an einem Fluss, habe mit ihnen einen kleinen Berg bestiegen – haha, Mama sagt Hügel dazu, Papa sagt, dass im Namen das Wort Berg steckt und es darum ein Berg ist – also genau genommen haben sie mich rauf getragen und ich habe oben alles genau untersucht, dann war ich schon ein paar Mal bei verschiedenen Waldwegen – was man da alles riechen kann, in der Stadt war ich auch schon, ein Einkaufszentrum mit Rolltreppe und Lift haben wir besucht, einen Nachtspaziergang haben wir gemacht – hm, ich glaube, dass ich jetzt alles zusammen habe, außer den Leuten und Tieren, die ich kennengelernt habe, aber die kommen jetzt.
Meine große Schwester war mit ihrem Freund zu Besuch bei meinen neuen Eltern und sie hat sich gleich in mich verliebt. Sie hat mit mir gespielt und mich gestreichelt und ich durfte ihr Gesicht ablecken. Von ihrem Freund habe ich nur die Zehen probiert, mehr wollte ich dann nicht.
Meinen großen Bruder habe ich noch nicht gesehen, der ist mit seiner Freundin noch im Urlaub, aber ich werde sein Herz sicher auch gleich erobern und sonst ihres.
Wir haben die Oma vom Papa besucht. Ich sag dir, die ist echt schon etwas alt, sie ist 96 und verwechselt meinen Papa oft mit seinem Papa. Aber sie hat schon gemerkt, dass ich ein Hund bin und sie hat sich sehr gefreut, darum bin ich ihr auch nicht böse, dass sie ständig meinen Namen vergisst.
Zu uns ist dann eine Familie zu Besuch gekommen, die selbst einen kleinen Menschenwelpen hat – 20 Monate alt, da wäre ich ja schon fast erwachsen. Das kleine Mädchen habe ich kurz angeknurrt, da ich mir gleich schon dachte, dass sie meinen Elefanten will, kannst du dir das vorstellen, den Elefanten, den ich noch von dir habe, den ich so gerne habe, nein das geht nicht! Doch die hat gelacht und ist auf mich zugekommen, „Hundi“ hat sie gesagt, da bin ich lieber gleich in meine Höhle rein. Mein Papa und ihr Papa haben dann darauf geschaut, dass sie mich drinnen in Ruhe lässt, zudem wollte sie mich mit Trockenfutter vollstopfen, da bin ich lieber auf Papas Arm schlafen gegangen.
Die schwarze Katze, die hier schon seit 16 Jahren wohnt, geht mittlerweile oft mit uns spazieren. Sie läuft uns dann nach und lässt mich bis zu ihrer Schnauze oder legt sich vor mich hin. Ich habe sie schon ein paar Mal zum Spielen aufgefordert, aber das will sie dann doch nicht – noch nicht, ich schaff das schon noch.
Ganz toll finde ich auch, dass Papa beim Spazierengehen immer Leute mit Hunden trifft, die sehen zwar nicht wie Bolonkas aus – außer vielleicht der Riese Bobtail – aber sie sind immer ganz nett zu mir. Naja, ich glaube, dass Papa sie sonst auch nicht an mich ranlassen würde. Zudem scheinen die meisten Leute noch nie was von Bolonkas gehört zu haben, ich bin also schon was Besonderes hier.
Übrigens habe ich den Welpenfreund von dem Bobtail gesehen und stell dir vor, das ist kein Freund, sondern eine Freundin und sie ist auch ein Riese! Hm, vielleicht ist Bobtail ja auch kein Name, sondern sowas wie Bolonka, da sie auch Bobtail heißt. Aber zusätzlich sagt ihr Frauchen Paula zu ihr. Jedenfalls mag mich Paula sehr, sie will mich immer ablecken und wedelt mit dem Schwänzchen – äh eher schon Schwanz, sie wiegt ja schon 20 Kilo, darum bleibe ich immer bei Papa, die könnte mich ja plattdrücken, da ich ja erst 1,8 Kilo habe.
Wir haben auch wieder die Freunde von Mama und Papa besucht, die die zwei Prager Rattler haben, ich glaube die werde ich jetzt jede Woche sehen. Und irgendwann werden sich die zwei sicher auch dran gewöhnen und nicht mehr so viel bellen, ich mache ihnen auf jeden Fall vor, wie das mit dem Brav sein geht.
Dann war noch etwas ganz Besonderes: Rascal war mit seinem Frauchen bei uns zu Besuch im Garten. Rascal hat gleich mehrere Jobs – er arbeitet vermutlich mit Schafen, weil man zu ihm Australien Shepard sagt und ist Therapiehund – ob das was mit Theater zu tun hat? Jedenfalls ist er 2 Jahre alt, verspielt und lebendig. Sein Frauchen hat mit Papa im Garten Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, Rascal und ich haben je einen Ochsenziemer bekommen, er einen großen und ich einen kleinen – der war was ganz anderes als meine Kaustangen. Da habe ich mich langsam etwas entspannt und mich an ihn gewöhnt. Dann hat er Stöckchen aus dem Holzhaufen von Opa gesucht und Papa hat sie ihm geworfen. Das Stöckchen habe ich natürlich untersucht, da es zweimal so groß wie ich war. Ich habe ihm dann gezeigt, wie schnell ich laufen kann – aber ich weiß nicht, ober er beeindruckt war oder es lustig gefunden hat. Aber auf jeden Fall freue ich mich, wenn er wieder mal zu Besuch kommt.
Du siehst, liebe Züchtermama, bei mir gibt es immer viel Neues. Mama und Papa schauen aber drauf, dass ich auch immer genug Zeit am Tag zum Schlafen habe und lassen mir dann meine Ruhe. Wenn ich wach bin, spielen sie aber auch oft mit mir. Papa setzt sich dann manchmal neben meinen Elefanten und wirft meinen Ball. Dann ruft er „Hol den Ball“. Wenn ich dann zu ihm – eigentlich zu meinem Elefanten, aber das weiß er ja nicht – zurückkomme, wartet er mit meiner kleinen Gans auf mich und die spielt dann mit mir, bis ich den Ball fallenlasse. Dann geht das wieder von vorne los. Mama tanzt auch manchmal mit mir auf ihrem Arm zu Musik herum – das ist ganz lustig. Oder manchmal spielt Papa „Papahund“. Er krabbelt dann auf dem Boden rum und schnuppert oder versucht zu hecheln und zieht mit mir an meinen Kuscheltieren, da bin ich dann ganz aus dem Häuschen. Aber irgendwie wird er schneller müde als ich, vielleicht weil er größer ist.
Liebe Züchtermama, ich denke gerne an dich und die anderen Bolonkas zurück und ihr werdet immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, aber du kannst auch ganz beruhigt sein, ich fühle mich hier ganz wohl und werde sehr geliebt.
Viele Hundebussis, deine Ronja mit Mama und Papa