Augenblicke eines Bolonka-Zwetna Wurfes im Zwinger vom Gollachtal

Die hier geschilderten Aufzeichnungen sind rein privat und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder ähnliches. Es soll Welpen Interessenten die Möglichkeit geben, die Entwicklung von Bolonka Welpen in dem Zeitraum beim Züchter zu beobachten.  

Tosca         Platochek

Oktober 2015

Am 16. Oktober hatte meine Hündin Tosca und mein Deckrüde Platochek ein erfolgreiches Date. Platochek lebt nicht in meinem Haus. Er wohnt bei  einer sehr lieben Familie hier im Ort, um ungewollten Deckakten vorzubeugen.
Das Startgewicht der Hundemama beträgt 3450 Gramm. Der errechnete Geburtstermin +/- ist der 18.Dezember. Hunde sind in der Regel so 63 Tage mit ihren Welpen trächtig. In dieser doch so kurzen Zeit zählt jeder Tag in der Entwicklung der Welpen.

Ultraschallbild

In den ersten 3 Wochen ist Tosca nichts anzumerken, ob sie trächtig ist. Ab etwa der 4 Woche nach dem Deckakt wird sie ruhiger, ihr schmeckt mein Futter so gar nicht mehr. Ich laufe ihr förmlich mit dem Fressen hinter her. Für mich ein Zeichen, dass sie trächtig ist. Um sicher zu gehen das wir Welpen erwarten, könnte ich zum Ultraschall in die Tierklinik gehen, was ich aber nicht getan habe, ich lasse mich so zusagen überraschen.


Tosca wiegt am 03.11. nur noch 3400 Gramm, am 21.11 hat sie dann endlich zugenommen und bringt 3850 Gramm auf die Waage. Ab Ende November bekommt Tosca eine zusätzliche Mahlzeit Futter. Ich füttere Nassfutter, Trockenfutter steht immer zur Verfügung. Sie ist aber keine große Fresserin, eher sucht sie die Fleischstücke heraus.

Tosca wird ruhiger, sie spielt nicht mehr, trottet beim Spaziergang hinter her.


RöntgenbildZum Ende der Trächtigkeit, so ab dem 58 Tag könnte man zum Röntgen in der Tierklinik gehen. Auf den Röntgenbilder kann man dann genau die Anzahl der Welpen sehen und wie sie liegen, Kopf voraus oder Beine, nur ein Welpe.
Der errechnete Termin für die Geburt ist der 18. Dezember. Die Wurfkiste und alle Vorbereitungen sind getroffen, es ist spannend. Es ist der erste Wurf von Tosca und ich bin mega gespannt auf die Farben. Hoffentlich geht alles gut, es ist immer mit Komplikationen zu rechnen, ich hoffe auf eine reibungslose Geburt.

Tosca ist nun 8 Wochen trächtig und hat ein Gewicht von 4350 Gramm

 


Montag der 14. Dezember.
Ich füttere die Hunde immer so etwa 17.00 Uhr, alle kommen, Tosca nicht. Ich biete ihr das Futter aus der Hand an, sie verweigert und trottet davon. Ich glaube die Geburt steht bevor, eigentlich hätte sie noch ein paar Tage Zeit, heute ist der 59 Tag der Trächtigkeit. Sie zittert etwas, ist unruhig, aber so richtig setzt die Geburt nicht ein.

Es ist schon spät, nichts geht vorwärts, ich bin sehr müde, Tosca schläft, Fehlalarm?

Es ist schon 4.00 Uhr morgens, sie schläft, ich versuche es auch.

5.30 Uhr klingelt der Wecker wie jeden Tag, da ich eine Anstellung habe. Tosca ist die Ruhe selbst, so dass ich mich entschließe zur Arbeit zu gehen. 8.30 Uhr fahre ich nach Hause um nach der Hündin zu schauen.

In der Natur ist es geregelt, dass ein instinktsicheres Tier seine Welpen alleine gebären kann. Ich bin gerne dabei, um meinen Hündinnen im Notfall zu helfen, aber auch sie zu begleiten und etwas Sicherheit zu vermitteln. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Hündinnen das spüren und auch auf meine Anwesenheit warten.

Das ich richtig entschieden habe zeigt sich das Tosca sichtbare Wehen hat, aber sie hechelt kaum.

Aufregend, der erste Wurf, schwierig ist es meist wenn der erste Welpe das Becken passiert, hoffentlich geht alles gut.

Die Presswehen setzen ein, Tosca ist bewundernswert ruhig kein Laut ist zu hören. Genau so still und ruhig plumpst der erste Welpe auf die Welt.

Es ist der 15.Dezember  10.10 Uhr, ein Rüde ist da, Geburtsgewicht 162 Gramm

Genauso still und souverän kommen um 11 .10 Uhr eine Hündin, mit 190 Gramm

und zum Schluss

12.00 Uhr noch eine Hündin auf die Welt , Gewicht 158 Gramm .

Meine Tosca hat das so toll gemacht, auch kümmert sie sich sofort um die Welpen, schleckt sie trocken und die kleinen beginnen sofort Richtung Milchbar zu robben.

Meine Anspannung lässt nach, ich schau mir die Welpen genau an, alles scheint in Ordnung zu sein. Die trinken und sind ruhig. Tosca hat es ich in der Wurfkiste bequem gemacht und versorgt ihre Babys vorbildlich.

Die beiden Hündinnen haben auch gleich ihren Namen bekommen, die black & tan wird Ophelia. Ihre Schwester wird Oki heißen, der Rüde da bin ich noch nicht sicher, aber Olli gefällt mir gut. Auch kenne ich einen Bolonka Rüden mit diesem Namen und dieser ist ein hübscher Bolli.

Tosca ist eine vorbildliche Hundemama. Am Mittwoch den 16. 12 kommt sie auch gleich mit um Spaziergang, sie schaut zwar immer mal zurück aber sie bleibt bei mir. Die Bewegung ist für sie gut so kommt ihr Kreislauf auch richtig in Schwung.
Das Wiegen der Welpen am 2 Tag zeigt mir, dass alle drei gut zunehmen, sie sind auch sehr ruhig und ihr Leben besteht aus schlafen und trinken. Ich sorge für ständig saubere Decken in der Wurfbox und dafür das es meiner Hündin an nichts fehlt. Ihr Bedürfnis nach Futter wächst, sie darf fressen so viel sie will, doch bemerkt man, dass sie dünner wird.  

Ein Richtwert sagt, dass die Welpen in der ersten Lebenswoche ihr Geburtsgewicht verdoppeln sollten, was die Babys auch erreicht haben.
Olli wiegt 410 Gramm, Oki 340 und Ophelia 404 Gramm.

Für Oki und Ophelia gibt es schon Interessenten. Okis neue Familie hatte uns schon im Sommer besucht und wartet seitdem. Leider ist das nicht immer so. Viele lassen sich vormerken, man hat schon ausführliche Gespräche geführt, aber man entscheidet sich dann doch für einen anderen Welpen, warum auch immer.  Für mich ergibt sich doch der Eindruck, dass Welpen Interessenten glauben, meine Zeit sei nichts wert. Als erfahrener Züchterin zähle ich mich als gut studierte Fachkraft, die auch ihre Zeit entsprechend vergütetet bekommt.

Ophelia, die Philie gerufen werden wird, ist schnell von der Entwicklung, sie öffnet schon am 13 Tag ihre Augen, Olli einen Tag später und Oki am 15. Lebenstag.

Am 28. 12 besucht uns Okis neue Familie, gemeinsam mit der Besitzerin von Hope, die auch aus meiner Zucht kommt. Hübsch ist sie geworden.

Noch ist das Welpenleben recht entspannt für mich, Tosca ist eine sehr gute Mutter.

Am 17. Lebenstag habe ich die Welpen zum ersten Mal entwurmt. Obwohl ich noch nie Probleme danach hatte, habe ich immer ein ungutes Gefühl, diesen kleinen Würmchen schon so viel Chemie zu geben, aber  es muss sein.

Sie entwickeln sich so langsam zu Klöpschen, dick und rund, satt und zufrieden. Es ist ein sehr ruhiger Wurf.

...

Drei Wochen sind die Welpen nun alt. Bisher haben sie die Wurfbox nicht verlassen, liebevoll umsorgt von der Hundemama verbrachten sie ihr kurzes Dasein nur  in der Box, was sich jetzt ändert. Man kann erkennen die Welpen werden beweglicher, sie heben den Vorderkörper und den Kopf, machen so erste Versuche ihre Beine zu benutzen.

Die Wurfbox zieht nun aus dem ruhigen Raum ins Wohnzimmer um, einen Welpengitter vergrößert den Lebensraum der Welpen und bietet der Mutter Schutz vor unerwünschten Besuchen. Tosca ist allerdings ziemlich locker, ich habe schon Tante Alice im  Welpenlaufgitter erwischt, sie musste mal genau schauen ob es den Welpen gut geht.

Die ersten Versuche der Welpen einen Ausflug aus der Welpenbox zu unternehmen endet mit einer lautstarken Schreierei, da sie den Rückweg nicht finden. Ich helfe ihnen und wenn man an Mamas Milchbar liegt ist alles gut. In den ersten drei Nächten schließe ich die Box während der Nachtruhe, damit sie in der Nacht wohlbehütet  sich nicht verlaufen können. Jeder Tag bringt Fortschritte, ihre Versuche auf den Füßen zu stehen und zu laufen werden täglich sicherer, heute am 27. Lebenstag finden sie nun schon den Weg in die Wurfbox zurück. Das Haarkleid wächst, wird kräftiger.

Die Welpen haben nun schon ihre Familien gefunden und wurden auch schon besucht.

   

Dieses frühe Kennenlernen bedeutet zwar für den Züchter einen großen Zeitaufwand, mir persönlich sichert es, dass ich die Familien gut kennenlerne und sie mich. In Gesprächen kann man viele Fragen beantworten, die Familien können die Entwicklung der Welpen aktuell verfolgen und sich auch gut auf den Einzug vorbereiten. Nicht immer ist das möglich, oft gibt es sehr große Anreisen, da bleibt dem Züchter nur die Hoffnung, dass ihn sein Bauchgefühl nicht getäuscht hat und Welpe ein wunderbares Hundeleben führen wird.

Dieser Wurf hat wunderbare Menschen und Hunde  zusammen gebracht, ich bin sehr glücklich darüber.

Nicht immer gelingt das. Leider musste ich schon die Erfahrung machen, dass man zu Welpen Interessenten nein sagen musste. Diese reagieren mit Unverständnis, es hagelt Beschimpfungen, traurig.     

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Die Welpen sind 4 Wochen und machen enorme Fortschritte. Sie stehen schon relativ sicher auf ihren Beinen, glatter Untergrund bereitet ihnen aber noch Probleme, sie rutschen weg. Im Welpen Gehege laufen sie aber schon umher, spielen miteinander, berühren sich  und geben schon Laute von sich, was evt. mal ein bellen werden will. Die kleine Schaukel wird ausgetestet. Zum schlafen bevorzugen sie die kleinen betten , die Wurfbox wird nicht mehr genutzt

Die zweite Wurmkur haben sie auch bekommen, dabei habe ich bemerkt dass die Zähne durchbrechen

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Die Zeit rast dahin, ebenso schnell entwickeln sich die Welpen. Sie sind nun schon 7 Wochen, fressen alleine und turnen durch die Wohnung.

"Raubtierfütterung" :)OkiOlly und Ophelia

Es haben sich kleine Persönlichkeiten entwickelt, Oki die ruhigste der drei. Sie beobachtet zuerst, dann ist sie aber die Erste die Neues ausprobiert, sie zeigt sich sehr geschickt.

Ihre Schwester Ohpelia ist sehr aktiv, munter immer auf der Suche nach Aktionen.

Olly der Geniesser, liebt es gestreichelt zu werden und zu fressen. Sie freuen sich auf Welpenbesucher da sie im Mittelpnunkt stehen und viele Streicheleinheiten bekommen.

Das Thema Stubenreinheit beginnen wir auch zu trainieren. Indem Welpenlaufgitter steht eine Welpentoilette die ich mit Zeitung ausgelegt habe, Zeitung hat jeder Haushalt und die Welpen speichern diesen Untergrund an. Klappt hin und wieder.

Mein Putzeimer, Wischtücher sind im Moment am Tag gefühlte hunderte Male im Gebrauch. 


In der Nacht schlafen sie sehr brav in ihrem Welpengehege, beim ersten Geräusch fordern sie aber lautstark dieses verlassen zu dürfen. Am Morgen laufen wir schon schnell nach draußen und machen das Geschäft. es sind natürlich nur Zufalls Ergebnisse, alles Training. Oki macht dies besonders gut. Die Tage sind ausgefüllt mit verschiedenen  Aktionen, vorwiegend im Haus, da es die Witterung noch nicht zulässt die Welpen im freien längere Zeit zu beschäftigen,  das Wohnzimmer gleicht einem Bauhof.

 
Sie haben Spaß daran die verschieden Geräte auszuprobieren, es ist aber wie bei Kleinkindern , man verliert schnell das Interesse  und beschäftig sich dingen die eigentlich nicht für Welpen gedacht sind , Blumen werden angeknabbert , besonders interessant ist das Bodenwischtuch , das muss unbedingt getötete werden. Besonders angetan hat es ihr der Saugroboter, sie liebt es ihn  zum arbeiten zu animieren.

Kleine Autotouren werden nun auch schon unternommen, um sie daran zu gewöhnen.

Den Termin zum impfen und chippen in der Tierklink haben sie sehr gut überstanden. Gründlich wurden sie untersucht, alle drei sind top fit.